Kolposkopische Untersuchung
Die Kolposkopie ist eine frauenärztliche Untersuchung, bei der die Scheide und vor allem der Muttermund mit einem speziellen Mikroskop (Kolposkop) betrachtet werden. Mit Hilfe des Kolposkops lassen sich Veränderungen am Muttermund oder an der Gebärmutterschleimhaut wesentlich besser feststellen als mit dem bloßen Auge.
Das Wort Kolposkopie leitet sich aus dem Griechischen ab, wobei das Wortteil "Kolpo" für Scheide steht, "skopie" bedeutet betrachten.
Eine kolposkopische Untersuchung wird in der Regel folgendermaßen durchgeführt: Zuerst wird ein Spekulum in die Scheide eingeführt - ein Instrument zum Entfalten der Scheidenwände. Der Frauenarzt positioniert nun das Kolposkop vor der Scheide.
Jetzt ist die genaue Betrachtung der Scheide und des Muttermunds durch die mikroskopische Optik möglich, um Auffälligkeiten zu erkennen.
Bei dieser Untersuchung wird die Schleimhaut des Gebärmutterhalses zuerst mit stark verdünnter Essigsäure und anschließend mit Jodlösung betupft. Normalerweise breitet sich das Jod in den Schleimhautzellen aus und färbt diese braun. Bei krankhaft veränderten Zellen bleibt die Braunfärbung aus, etwa bei einer bösartigen Veränderung oder einer Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses.
Bei modernen Kolposkopen können auffällige Stellen digital und hochauflösend fotografiert und dem Befundbericht beigefügt werden. Das erleichtert weitere Untersuchungen oder Behandlungen.